Montag, 23. März 2015

Sinneswerkstatt Landart

Sinneswerkstatt Landart
Regina Bestle-Körfer, Annemarie Stollenwerk
exlibris.ch



Leseprobe 



















Sonntag, 22. März 2015

Häkelhaube für dein Handy - "Die zahlt sich aus!"*

Wer kennt ihn nicht den folgenschweren Moment, wenn das Handy klingelt, die lang ersehnte SMS eingeht oder der dritte fürchterlich wichtige Kommentar zum letzten Facebook-Eintrag über das erste graue Haar Handy und Armaturenbrett vibrieren lässt. 

Refexhaft der Griff zum Handy. Schnell getan. Schneller noch, als das OK aus Rück- und Seitenspiegel eingeholt ist. Die Hand will noch zurückschnellen, zu spät, wohin mit dem Ding, das Display leuchtet, will nicht ausgehen. Unter den Sitz? Zwischen die Beine? Es folgt, was folgen muss: Kelle, Seitenstreifen und der ungeheuer beruhigende Blick des kantonalen Polizeibeamten. Bald ist klar, dass der einzige Handlungsspielraum "Sofort zahlen - Vorfall schnell vergessen" heisst.  
Während ich im Rückspiegel beobachte, wie die Papiere und das Kennzeichen kontrolliert werden, fällt mein Blick auf die Hutablage. Der Ort, wo Dackel und WC-Rolle mit Häkelhaube ihren angestammten Platz hatten. Häkelhauben haben mich noch lange an meine Tante erinnert. Sie war jenseits der 80 und fuhr die Haube, gelblich verblichen, immer noch spazieren. 

Die Haube war! Und das Darunter war nie Thema!



Damit ist die Lösung gefunden! 




In der Farb-Variation Nederland schmiegt sich das modernisierte Design an jedes Armaturenbrett: 

Die Handyhaube  tulp
elegant
und
tabuecht









Selbst im Haus findet sie ihren Platz.



"Unentbehrlich ...." Ursi, Zürich
"...eine Bereicherung" Beat, Rapperswil
und exclusiv für Dich bei 




2'987'876'877 mal angeklickt

*Claudia, Stein am Bein

Montag, 16. März 2015

Melk- & Wanderschemel




Mit einfachen Mitteln einen Hocker hergestellt. Ich war überrascht, wie wenig Material notwendig ist. Der Sitz war sogar recht bequem. 
Problematische Phänomene:
  • Die Fixierung mit Nägeln ist bei dem weichen Holz schnell gemacht - wird aber nicht lange halten
  • Das Holz droht zu spleissen, wenn nah am Rand genagelt wird. Gerade die beiden knappen Sitzdreiecke sind gefährdet.
  • Der Druck und die Kraft auf die Spitze (Dreieck am Boden) ist so gross, dass es das Holz auch hier fast zerreisst.
  • Die Lösung für die gefährdeten Holzteile wären Dreischichtplatten.  
ACHTUNG! Sitzen nur auf rutschfesten Unterlagen! Ich habe verkannt, wie schräg ein Einbein für einen sicheren Sitz stehen muss. 

Fazit: Ein praktischer und leichter Picknick-Hocker für unterwegs. 


darum: weg mit dem alten!

Sonntag, 8. März 2015

Leichte Bautextilien

Textile Werkstoffkunde

Textilien (lat. textilis: gewebt, gewirkt, geflochten, zusammengefügt im Sinne des Aufbauens und Gestaltens) sind nicht zwingend weich, entscheidend ist das Verwobensein.


Grundlegendes zu Baumaterialien


Textilien am Bau kommen in verschiedener Form vor. Grundsätzlich sind Baumaterialien im Rohbaubereich eher derb, sie müssen mechanischer Beanspruchung Stand halten und erfüllen Trägerfunktion. Material zur Wärmedämmung stehen häufig frei in Hohlräumen und brauchen genügend Steifigkeit. Es soll nicht zusammensinken. Armierungsnetze sind konzipiert, um Risse und Fugen im Putz zu vermeiden und müssen reissfest sein. Durch die löchrige Struktur sollen sie sich mit dem Verputzmaterial verbinden. Dampfbremsen-Folien sind beständig. Das Material wird für grosses Volumen und grosse Flächen hergestellt und ist entsprechend günstig. Zum Beispiel: 11 Fr./qm Schafwoll-Matte bei 2 cm Dicke;  Gewebe-Abdeckvlies 1 Fr/qm in Baumärkten oder Bestellung im Internet.

Materialien, die im Innenausbau und der Innenarchitektur eingesetzt werden, sind weicher und leben meist von ihrer Textur oder haben spezielle physikalische Eigenschaften (Treppen-Kordel, Bleiband, Gardinenstoffe). 

Bezugsquellen: Öko-Baustoffhandel, Zimmereien, Dachdecker


Flachs ca 5 Fr. je Qm 3cm dick
Ökobaumärkte
1. Textile natürliche Dämmstoffe - Material, das eher dick, bauschig, wattig, mit Hohlräumen vernetzt und verwobene Struktur hat. Für die Arbeit im Textilen Werken sind eher die Dämmstoffe aus Naturmaterialien geeignet. Der Charakter ist abhängig von der Länge der Fasern (Haar kurz, Stroh lang) und der Festigkeit (Haar weich, wattig - Stroh holzig, faserig). Damit sie praktisch und leicht einzubauen sind, werden sie meist dimensioniert ausgeliefert: Matte, Platte, Quader. Die Dicke der Matten liegt zwischen 3 cm und 20 cm. So lassen sie sich zuschneiden und als Basiselement nutzen.

Synthetische Dämmstoffe sind meist geschäumte, blasenartige Produkte. Am bekanntesten ist Styropor und ist relativ dicht.

ACHTUNG! Mineralische Dämmstoffe (Steinwolle, Glaswolle) sind auch faserig und textilartig. Wegen ihrer kurzen Fasern ungeeignet und sogar gefährlich - sie belasten die Atemwege! 

Teilweise sind die Materialien auch als geschäumtes mineralisches Dämmaterial auf dem Markt, als Ytong schön für Modellierarbeiten, leichter zu bearbeiten als Speckstein - staubt jedoch hefig.
Schafwolle

** Materialien: organischen Naturmaterialien 
    Schafwolle, Flachs, Kork, Stroh

** Farbe: naturfarben

** Bedenklichkeit (chemische Behandlung): Behandlung zur Widerstandsfähigkeit gegen Feuer und Tierbefall (i.d.R. biologisch, muss im Einzelfall erfragt werden), Fasercharakter (Allergie?, eher nicht, wegen der langen Faserstrukturen)   

** Gestaltungs-Effekte: Durch das Verweben mit anderem Material, kann ein 3-dimensionaler und Farbeffekt erzeugt werden. 




2. Armierung - Netzartiges Bau-Material, das für einen rissfreien Material-Übergang sorgen soll. Je nach Art der mechanischen Belastung reicht es von filigranem Netz aus Natur- und Synthetikprodukten (Gipserband) bis hin zu Stahlarmierungen im Beton. Alte Bautechniken verwenden Geflechte aus Zweigen und Weiden zur Stabilisierung von Lehmputz im Fachwerk als Fachwerkfüllungen.
hölzerne Geflechte der Fachwerke -
Träger für mineralischen Putz


Geflechte finden sich im Gartencenter als Schutznetze und Schutzgitter für Fliegen, Kleintiere usw. 

keine Netze verschiedener
Metalle
Die Armierungs-Geflechte sind eher steif und fest, formstabil (metall), selbsttragend, geben eine starre Struktur zum Einflechten oder als Träger vor. Durch das "Vernähen" lassen sich Elemente zu Patch-Work-Strukturen zusammenfügen und zu Strukturen mit unterschiedlichem Charakter verbinden.
Drahtgitter - Kleintiernetz

Glasfaser unterschiedlicher Fächer
Glasfaser - bunte Vielfalt
** Farbe - je nach Ausgangsmaterial natürlich bis farbig, Glasfaser-Armierungen (Gipser) sind oft leuchtend farbig. Jute-Armierung dagegen braun.
Flaschen im Jute-Lehm-Rock
**  Bedenklichkeit -  chemisch unbedenklich, die Netze sind teilweise sehr steif und spitz  (Verletzungsgefahr!), müssen mit stabilem Werkzeug bearbeitet werden. Spitzen lassen sich eventuell umkrempeln.
Die Glasfasern dieser Netze sind kunststoffummantelt und damit gebunden, so dass von den Glasfasern keine Gefahr ausgehen sollte.

** Gestaltungs-Effekte: Als formstabile Träger für andere Materialien (Geflechte) bieten sie die Möglichkeit flächig aber auch dreidimensional zu arbeiten. Ausserdem lassen sich die Farbeffekte nutzen. Verarbeitungsmöglichkeiten: Flechen, Vernähen, Verspannen, rahmenloses Aufhängen. Auch, wenn's nicht unbedingt in den textilen Bereich fällt: die Netze sind für die Verbindung mit mineralischen Materialien ausgelegt - Gips oder Lehm. So ist auch die Geschenk-Verpackung für die Weinflaschen entstanden (schau mal bei IG-Lehm). 

3. Membranen

Membranen sind dampfdurchlässige Textilien, die trennende Funktion haben. Sie sollen als Dampfbremsen verhindern, dass kondensierendes Wasser irgendwo stehen bleibt und Schaden verursacht. Es gibt reine Kunststoff-Folien, jedoch sind die glasfaserverstärkten als textiler Werkstoff  besser geeignet: häufig semidurchlässig für Licht, meist matt bunt, haben hohen Widerstandswert bei mechanischer Belastung, sind witterungsstabil.

** Gestaltungs-Effekte: Sie lassen sich gut einweben und verflechten. Beim Einsatz draussen werden sie längere Zeit beständig bleiben, auf Dauer wird ihnen die UV-Strahlung schaden, sie werden spröde.

4. Abdecktextilien
 Charakter

Abdeckvlies
* Günstiges Material bei hoher Dichte
* gleichfarbig (je nach Handwerk und Lieferant farbintensiv, oft graumeliert aus Faserrestenmix)
* teilweise mehrlagig (Folie + Gewebe)
* meist 1m breit bis 50m lang

** Gestaltungs-Effekte: Sie lassen sich zu Kordeln drehen, Flechten, Weben (wie Flickenteppich).




5. Baustoffnahe Heimtextilien

Gardinen - Stoffe die wegen ihrer Struktur interessant sein können

Bleiband - Ursprüngliche Anwendung zum Beschweren von Gardinen, eignet sich durch sein Gewicht zum Vernähen oder Einfädeln in Strickliesel-Schlauch.


Treppenschnur/Kordel - besonderer Charakter der dicken Kordel







Freitag, 6. März 2015

Dienstag, 3. März 2015

Backsteine im Schulzimmer

Als Sockel gut zu nutzen, jedoch auf den Böden im Schulzimmer:
  NUR mit Filz!



Weitere Materialien:
  • geeignet als Sockel für Bambus und Stäbe - Mit Holzkeilen zur Fixierung!














  • Bambus-Konstruktionen aus Bambus verschiedener Längen und Stärken







Haus der Treppen

Die Idee zum Hausbau geht auf das Buch "Treppe Fenster Klo" aus dem Moritzverlag zurück:


 

Aleksandra Machowiak, Daniel Mizielinski

Das Haus der Treppen ist eine der verschiedenen Varianten (-> zurück zum Überblick).

Zur Umsetzung stehen diverse Materialien / Materialgruppen zur Verfügung:
  • Bambusstäbe, Verbindungsgummis, Backsteine, Tücher, Klammern
  • Kartonschachteln
  • Weide, Palette, Bretter
Ziel: Umsetzung der Hütten-Ideen in einer der Materialgruppen 






Materialien:
  • Backsteine im Klassenzimmer
Als Sockel gut zu nutzen, jedoch auf den Böden im Schulzimmer: NUR mit Filz!









  • Bambus in verschiedenen Längen und Stärken








  • Verbindungsgummis
Für den spröden und sehr harten Bambus, der noch dazu so glatt ist, dass er leicht aneinander Verrutscht eignen sich Gummiverbindungen:

  1. Variante: aus Gummischlauch gelochte Verbindungen, die einfach aufgesteckt werden können und eher für dünneren Bambus, aber auch für Holzspiesse geeignet sind.
  2. Variante: der Gummiring, ob der Büroring (3-5mm) oder Einmachgummi. beide können mit einem kleinen Holz als Verschluss verschlungen werden.











Erfahrungen bei der Umsetzung

Materialhandling:

Bambusstäbe
  •  durch die Länge sind von SuS nicht ohne Hilfe zu handhaben
  • je asymmetrischer die Form und Gestalt ist, desto schwerer sind die Teile auszubalancieren, so lange sie nicht verknüpft sind

Verbindungsgummis 
  • halten die Konstruktion gut, lange Stäbe brauchen jedoch kräftige Gummis. Die sind nicht schwer haltgebend zu verknoten.
  • Am Bambusende sind Gummiringe ohne Holzriegel praktischer
Formgebung durch Tücher - je komplexer die Form, desto wichtiger ist es, dass sie auch erkennbar wird. Tücher heben die Gestalt und die Geometrie hervor:
  • Tücher als Überwurf müssen so leicht wie möglich sein -> Abdeckvlies aus dem Gartencenter ist leicht und günstig (reisst auch schnell)
  • alternativen schwere Tücher (leinen, Laken):  wenn sie dazu auch noch gross sind, sind kaum zu händeln. Können zu schwer sein, wenn Gummis lasch sind
  • alternative Zeitungspapier: schwierig den unregelmässigen Strukturen anzupassen, verkleben am Gestell mühsam, da Gegendruck zum Ankleben fehlt; auf dem Boden verkleben und dann überhängen kann bei unregelmässigen Formen probleme bei der Anpassung machen

Resumé  

Alles in allem ist das Ding ziemlich stabil!!!
Das war wohl die erste Überraschung.

Ich habe den Eindruck, dass es eine sinnvolle Investition ist, wenn sich die Schule oder Klasse einen Fundus von Material aufbaut:
positiv
- die einzelnen Elemente sind sehr einfach und basal (Sockel, Stangen, Gummis, Tücher)
- alles ist wiederverwendbar
- die Vielfalt der Möglichkeiten ist gross (Häuser, Klassenzimmereingänge, Bühnenbilder)

negativ
- es braucht Vorbereitung, die SuS müssen die Elemente anwenden lernen
- die Planung braucht Erfahrung, die mit Miniaturvarianten (Stäbe von 20-40 cm) aufgebaut werden können - selbst bei uns hat sich sehr deutlich gezeigt, dass die einen eine Idee im Kopf hatten, die für andere noch nicht vorstellbar und denkbar war.